Telekom und Orange verkaufen Mobilfunk Joint-Venture EE für 12,5 Milliarden Pfund

Telekom und Orange verkaufen Mobilfunk Joint-Venture EE für 12,5 Milliarden Pfund
Telekom und Orange verkaufen Mobilfunk Joint-Venture EE für 12,5 Milliarden Pfund

Die Deutsche Telekom und der französische Telekommunikations-Anbieter Orange S.A. haben mit der britischen BT Group plc. eine Vereinbarung über den Verkauf ihres Joint-Ventures EE geschlossen. Nach Vollzug der Transaktion wird die Deutsche Telekom mit einem Anteil von rund 12 Prozent größter Aktionär von BT. Der vereinbarte Kaufpreis von 12,5 Milliarden Pfund für EE entspricht einer Bewertung in Höhe des 7,9-fachen des operativen EBITDA im Jahr 2014. Abhängig vom Aktienkurs von BT und weiteren Faktoren beim Closing kann die Deutsche Telekom neben dem 12 Prozent Anteil an BT auch eine Barkomponente erhalten. Die Deutsche Telekom wird von der Realisierung des Synergiepotenzials profitieren. Für die Anteile der Deutschen Telekom an BT wurde eine Haltefrist (lock-up period) von 18 Monaten vereinbart.

Die Deutsche Telekom erhält einen Sitz im Board of Directors von BT. Auf Grundlage ihrer Erfahrungen in anderen Märkten wird die Deutsche Telekom zur erfolgreichen Integration von EE in BT und zur Entwicklung konvergenter Produkte beitragen.

Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, betonte die signifikante Wertsteigerung für den Konzern Deutsche Telekom und sagte: „Die Transaktion ist weit mehr als die Schaffung des führenden Integrierten Mobil- und Festnetzanbieters in der zweitgrößten Volkswirtschaft Europas. Wir werden größter Einzelaktionär von BT und schaffen die Grundlage dafür, dass unsere Unternehmen künftig zusammenarbeiten. Dies ist ein weiteres Beispiel für die konsequente, erfolgreiche Umsetzung unserer Portfoliostrategie.“

Gavin Patterson, Vorstandsvorsitzender von BT sagte: „Dies ist ein Meilenstein für BT, da wir damit unsere Mobilfunk-Pläne beschleunigen und unsere Investitionen in diesem Bereich erhöhen. Das führende 4G-Netz in Großbritannien wird jetzt mit Großbritanniens größten Glasfasernetz verzahnt und hilft, den führenden konvergenten Telekommunikationsanbieter des Landes zu schaffen. Verbraucher und Wirtschaft werden von unseren neuen Produkten und Diensten sowie von gesteigerten Investitionen und mehr Innovationen profitieren. Die Transaktion stellt eine attraktive Gelegenheit für BT dar, um beträchtlichen Wert für die Aktionäre zu generieren und dies mit signifikanten operativen und Investitions- Effizienzen, die wiederum durch unsere bewährte Kostentransformationsaktivitäten unterstützt werden. Die nun größere BT wird beträchtliche Chancen für Mitarbeiter mit sich bringen dadurch, dass wir eine neue digitale Infrastruktur der Weltklasse für Großbritannien schaffen werden.“

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Stéphane Richard, Vorstandsvorsitzender von Orange, sagte: „Dies ist eine wegweisende Transaktion für Orange und der nächste natürliche Schritt in der Weiterentwicklung von BT und EE. Wir sind zuversichtlich, dass das zusammengelegte Unternehmen künftig seinen Kunden neue, spannende Dienste anbieten wird, da der Bedarf nach Daten und vernetzten Diensten weiter steigen wird.“

BT wird auf dem dynamischen britischen Markt durch den Zusammenschluss die Nummer 1 als integrierter Anbieter im Festnetz und im Mobilfunk. Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2013/14 (31. März) einen Umsatz von 18,3 Milliarden Pfund und ein bereinigtes EBITDA von 6,1 Milliarden britischen Pfund. EE hat aktuell mehr als 30 Millionen Kunden und erzielte 2014 bei Umsätzen von 6,3 Milliarden Pfund ein bereinigtes EBITDA von 1,6 Milliarden Pfund. Beide Unternehmen arbeiten bereits in verschiedenen Bereichen zusammen. So bietet EE seinen Kunden Breitband-Produkte im Festnetz auf der Basis von Mietleitungen von BT an. Andererseits hat BT Mobilfunk-Produkte im Angebot, für die das in Großbritannien führende 4G-Netz von EE genutzt wird.

Durch den Zusammenschluss mit EE werden Synergien mit einem Barwert von 4,6 Milliarden Pfund (nach Integrationskosten) erwartet. Diese werden unter anderem erzielt in den Bereichen Vertrieb, Marketing, Verwaltung sowie Cross- und Up-Selling im Rahmen integrierter Produktangebote aus Mobilfunk, Festnetz und TV. BT erhält durch die Transaktion eine attraktive Marktposition, gekennzeichnet durch konvergente Produkte für Privatkunden, integrierte Lösungen für Geschäftskunden, herausragende Kundennähe durch flächendeckende Shop-Präsenz sowie attraktive Inhalte und TV-Angebote und führende Netzwerkqualität.

Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der BT-Aktionäre sowie der zuständigen Behörden. Mit dem Abschluss (Closing) wird vor Ende März 2016 gerechnet.

Barclays und Citi agierten als Financial Advisors und Clifford Chance agierte als Legal Advisor für die Deutsche Telekom.