Die große Mehrheit der Schüler wünscht sich ein verpflichtendes Schulfach Informatik in den Klassen 5 bis 10. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 512 Schülern weiterführender Schulen im Auftrag des Digitalverbands BITKOM und der LEARNTEC, der Messe für digitales Lernen. Drei Viertel (75 Prozent) der Schüler halten Informatik als Pflichtfach für eine gute Idee, gerade einmal 8 Prozent lehnen dies ab. Damit wird der Ruf nach Informatik-Unterricht in der Schule deutlich lauter. Bei einer BITKOM-Umfrage im Jahr 2010 hatten sich nur 53 Prozent der Schüler für ein solches Pflichtfach ausgesprochen, 23 Prozent hatten sich ablehnend geäußert.
„IT hält in immer mehr Lebensbereichen Einzug und gehört zum Alltag der Kinder und Jugendlichen. Die Schulen müssen dem Wunsch nachkommen, über Medienkompetenz hinaus im Unterricht auch ein fundiertes Verständnis für IT-Technologien zu vermitteln. Das ist ein klarer Auftrag an die Bildungspolitik“, sagt BITKOM-Vizepräsident Achim Berg.
An den Hauptschulen ist der Wunsch nach verpflichtendem Informatik-Unterricht besonders groß. 83 Prozent der Schüler wollen dieses Fach, nur 4 Prozent sind dagegen. An Gesamtschulen beträgt die Zustimmung 78 Prozent, an Gymnasien und Realschulen sind es 73 Prozent. In repräsentativen Befragungen im Auftrag des BITKOM hatten sich im vergangenen Jahr jeweils auch eine deutliche Mehrheit der Eltern und der Lehrer für verpflichtenden Informatik-Unterricht ausgesprochen. 73 Prozent der Lehrer und 85 Prozent der Eltern mit schulpflichtigen Kindern unterstützen die Forderung. Initiativen wie „Start Coding“ oder „erlebe it“ sind nach Ansicht des BITKOM eine wichtige Ergänzung, seien aber keine Alternative zu einem verpflichtenden Informatik-Unterricht.
„Wir müssen an unseren Schulen Informatik-Wissen vermitteln, wir müssen darüber hinaus aber auch fächerübergreifend das digitale Lernen an unseren Schulen voranbringen“, sagt Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH und verantwortlich für die LEARNTEC. Die Messe in der kommenden Woche (27. bis 29. Januar) sei eine hervorragende Plattform für den Austausch zwischen Bildungspolitikern, kommunalen Bildungseinrichtungen und Bildungsträgern sowie der E-Learning-Wirtschaft. Wirtz: „Die LEARNTEC gibt konkrete Empfehlungen und bietet Lösungen für digitales Lernen im Unterricht.“