Lenovo und IBM geben heute bekannt, dass die Bedingungen für die Übernahme des IBM x86-Servergeschäftsbereichs von beiden Parteien erfüllt sind und am 1. Oktober 2014 mit dem Abschluss der Transaktion begonnen werden kann. Die Akquisition macht Lenovo zum drittgrößten Player im weltweiten x86-Server-Markt, dessen Gesamtvolumen sich 2014 auf 42,11 Milliarden US Dollar belaufen soll.
Lenovo übernimmt von IBM die System x-Reihe, BladeCenter und Flex-System-Blade-Server und Switches, x86-basierte Flex-integrierte Systeme, NeXtScale-und iDataPlex-Server und die zugehörige Software, Blade-Netzwerkadministrations- und Wartungs-Software. IBM behält die z-Systeme, Power-Systeme, Storage-Systeme, Power-basierte Flex-Server, PureApplication- und PureData-Lösungen.
„Mit dem Abschluss der x86-Server-Übernahme fügt Lenovo ein Weltklasse-Business dem eigenen Portfolio hinzu, welches unsere Fähigkeiten im Hardware- und Service-Bereich des Enterprise-Geschäfts erweitern und uns umgehend zu einer starken Nummer drei im weltweiten Server-Markt machen wird,“ betont Yang Yuanqing, Chairman und CEO bei Lenovo. „Unsere Priorität besteht nun darin, eine reibungslose Eingliederung und einen nahtlosen Übergang für die Kunden zu gewährleisten. Durch die Kombination unserer globalen Reichweite, Effizienz und operativen Exzellenz mit IBMs legendärer Qualität und Innovationskraft sowie dem hervorragenden Service, bin ich überzeugt, dass wir Wettbewerbsvorteile erzielen werden, die uns helfen, ein profitables Wachstum zu schaffen und zu einem globalen Marktführer im Enterprise-Bereich zu werden.“
Die Vereinbarung basiert auf einer langen gemeinsamen Geschichte der Zusammenarbeit von Lenovo und IBM, welche bereits im Jahre 2005 mit der Übernahme der Think-Sparte von IBM begann. Die anstehende Übernahme des Motorola Mobility-Geschäftsbereichs von Google wird Lenovo zudem zum weltweit drittgrößten Smartphone-Hersteller machen und gleichzeitig die Position als einer der Top-Drei-Hersteller von mobilen Endgeräten – PCs, Tablets und Smartphones – stärken.
„Die Übernahme ist ein klarer Beweis für das Vertrauen, das wir durch unsere konsequente Erfolgsbilanz als verantwortungsbewusster globaler Investor und als ein sicherer und zuverlässiger Technologie-Anbieter verdient haben“, unterstreicht Gerry P. Smith, Executive Vice President und President Enterprise Business Group und Americas Group. „Lenovo hat große Pläne auf dem Enterprise-Markt. Im Laufe der Zeit werden wir der Konkurrenz in jedem Bereich energisch entgegentreten, um den Erfolg, den wir mit PCs hatten, dank unserer Fertigungstiefe und unserer operativen Exzellenz zu wiederholen.“
Wie bereits im Januar angekündigt, haben Lenovo und IBM auch eine strategische Partnerschaft ins Leben gerufen, bei der Lenovo als Erstausrüster (OEM) für IBM fungiert und ausgewählte Produkte aus IBMs marktführendem Storage- und Software-Portfolio vertreiben wird. Dazu zählt auch die Einstiegs- und Midrange-Storwize-Storage-Produktfamilie, Linear-Tape-Open-(LTO) Produkte, IBM Flash-Storage-Arrays und Teile des IBM System Software-Portfolios, welches unter anderem Smart Cloud, General Parallel File System und Platform Computing-Lösungen beinhaltet. Diese strategische Partnerschaft bedeutet, dass Lenovo nun diese Storage- und Server-Lösungen als Teil eines umfassenden Enterprise-Lösungsangebotes anbieten kann. Dadurch kann Lenovo einem größeren Umfang an Kundenbedürfnissen in Rechenzentren nachkommen.
Das weltweite Team des IBM x86-Server-Geschäftsbereiches wird in die Enterprise Business Group von Lenovo integriert. Adalio Sanchez leitete das x86-Server-Business von IBM und bringt seine Erfahrung bei Lenovo als Senior Vice President Enterprise Systems ein und berichtet an Gerry Smith.
Der Kaufpreis liegt bei ca. 2,1 Milliarden US-Dollar. Etwa 1,8 Milliarden US-Dollar werden zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses und nach vorläufig geschätzten Anpassungen in bar gezahlt und ca. 280 Millionen US-Dollar werden auf Basis des Schlusskurses der Lenovo-Aktie am 26. September 2014 mit Lenovo-Aktien beglichen. Die Transaktion hat die behördlichen Auflagen und Bedingungen erfüllt und unter anderem die Genehmigung des Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) sowie der Europäischen Kommission und dem Chinese Ministry of Commerce erhalten.
Die Übernahme beginnt kommenden Mittwoch, den 1. Oktober in den Ländern, die Teil des initialen Abschlusses sind. Bis Ende 2014 soll die Transaktion in den meisten Ländern abgeschlossen sein und Anfang 2015 auch in den restlichen Ländern erfolgen. Nach Abschluss der Übernahme wird Lenovo 100 Prozent des IBM x86-Geschäfts besitzen und eine bedeutende Anzahl von IBM Mitarbeitern wird sich Lenovo zum 1. Oktober anschließen. Aufgrund der großen Anzahl an Ländern und verschiedener Eingliederungsprozesse und, um eine möglichst reibungslose Integration zu gewährleisten, werden die Mitarbeiter und Geschäftsaktivitäten in EMEA in den nächsten Monaten bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres eingegliedert.