Ein Börsengang ist für viele Start-up-Gründer in Deutschland wieder eine Möglichkeit, um sich mit dem notwendigen Kapital für Wachstum zu versorgen. Mehr als jeder vierte Gründer (28 Prozent) hält einen Börsengang für das eigene Start-up in Zukunft für denkbar. Für jeden Zweiten (49 Prozent) ist das aktuell noch kein Thema – und nur 13 Prozent schließen den Gang aufs Parkett aus. Jeder zehnte Gründer hat sich noch keine Gedanken über einen Börsengang gemacht. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands BITKOM unter mehr als 200 Start-up-Gründern. „Es ist erfreulich, dass deutsche Start-up-Gründer ihre unternehmerische Zukunft ambitioniert planen.“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Statt ihr Unternehmen in einer frühen Phase zu verkaufen, wird eher auf Wachstum und internationale Expansion gesetzt.“
Erfolgreiche Beispiele dafür sind die Börsengänge von Rocket Internet und Zalando. Der Online-Händler Zalando und die Start-up-Schmiede Rocket Internet waren im Herbst vergangenen Jahres an die Börse gegangen. Nach einem verhaltenen Start haben die Aktien zeitweise deutlich an Wert gewonnen, die Papiere von Rocket Internet liegen aktuell rund 20 Prozent über der Erstnotierung. Mit windeln.de plant ein weiteres deutsches Start-up in dieser Woche sein Börsendebüt.
„Ein Börsengang ist aber immer noch die große Ausnahme, die Wachstumsfinanzierung bleibt für Start-ups hierzulande das größte Problem“, so Rohleder. BITKOM begrüßt daher die Pläne der Deutschen Börse, mit dem neuen Programm „Deutsche Börse Venture Network“ ab Juni Start-ups und Investoren zusammenzubringen. Damit würden Finanzierungen eines Volumen von 1 bis 100 Millionen Euro ermöglicht. „Neben der reinen Finanzierung wird auf diese Weise aber auch ein Netzwerk etabliert, in dem sich Gründer und Investoren austauschen und voneinander lernen können“, so Rohleder.