Jeder kann Opfer von Facebook-Betrug werden

Bitdefender-Verhaltensanalytiker warnen, dass jeder Opfer von Facebook-Betrug wie der „Finde heraus, wer dein Profil aufgerufen hat“-Masche werden kann. Eine zweijährige Untersuchung des Virenschutzherstellers hat ergeben, dass Betrüger Millionen Facebook-Nutzer über die immer gleichen, wenn auch stets neu verpackten Köder, infizieren. Das Team aus Verhaltensanalysten und Psychologen hat die fünf Betrugskategorien analysiert und gezeigt, dass es kein typisches Opferprofil gibt.

Die Psychologie hinter Facebook-Bertrugsopfern
Die Psychologie hinter Facebook-Bertrugsopfern

„Die größten Schwachstellen liegen in ganz allgemeinen menschlichen Neigungen, die jeden Nutzer irgendwann in seinem Leben treffen können“, so der Bitdefender-Verhaltensanalyst Nansi Lungu. „Es fällt uns schwer, uns unsere irrationalen Verhaltensweisen oder die Tatsache einzugestehen, dass auch wir blind den Impulsen nachgehen, die wir sonst nur weniger gebildeten Menschen zuschreiben.“

Dennoch hat die psychologische Analyse einen engen Zusammenhang zwischen Opfern und weniger gut informierten Nutzern ergeben, ganz besonders dann, wenn es um die Funktionsweise von Facebook ging. Fast die Hälfte aller digitalen Bedrohungen auf Social-Media-Plattformen setzt auf die Neugier der Anwender, wer ihr Profil aufgerufen hat; nahezu ein Drittel der Betrugsmaschen lockt seine Opfer mit Funktionen, die es bei Facebook nicht gibt (Gefällt mir nicht, anderes Farbschema).

Angebliche Geschenke wie zum Beispiel kostenlose Disneyland-Eintrittskarten und Spielepunkte machten 16,51 Prozent der zahlreichen Betrugsmaschen der vergangenen zwei Jahre aus, Sexvideos von Prominenten liegen bei 7,53 Prozent. Kapital schlagen die Facebook-Betrüger dann aus gefälschten Umfragen oder Trojanern, die Bankdaten und Browser-Passwörter abgreifen.

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Wenn auch längst noch nicht so weit verbreitet, werden auch Gewaltvideos immer beliebter, warnen die Bitdefender-Sicherheitsforscher. Betrugsmaschen, die auf das Weiterleiten entsetzlicher Bilder von verstümmelten Tieren, leidenden Kindern oder gefolterten Frauen setzen, machen laut Studie jedoch mittlerweile fast ein Prozent der Betrugsversuche aus. Ein aktuelles Beispiel dafür ist ein Video, das Nutzer mit Adware und Malware infiziert und angeblich ein Mädchen zeigt, das von ihrem Ehemann umgebracht wird.

Im Folgenden finden Sie die fünf häufigsten Köderkategorien, mit denen Betrüger Facebook-Nutzer in die Falle locken:

1. Finde heraus, wer dein Profil aufgerufen hat – 45,50 %

2. Betrugsmaschen mit Facebook-Funktionen – 29,53%

3. Betrug mit angeblichen Geschenken – 16,51%

4. Promi-Betrugsmaschen – 7,53%

5. Gewaltvideos – 0,93%

Bitdefender rät Nutzern, ihr Betriebssystem, ihre Virenschutzsoftware und andere Software jederzeit aktuell zu halten, da Hacker genau diese Schwachstellen im System ausnutzen. Darüber hinaus sollten sie es vermeiden, Facebook-Umfragen auszufüllen oder Websites zu teilen und mit „Gefällt mir“ zu markieren, um ein Video abzuspielen, oder Updates im Zusammenhang mit viralen Videos zu installieren. Um unter Facebook-Nutzern das Bewusstsein für derartige Bedrohungen zu schärfen, hat der Virenschutzhersteller erst kürzlich wieder seine jährliche Top 10 der Betrugsmaschen veröffentlicht, die sich über das soziale Netzwerk verbreiten.

Die Studie wurde anhand von 850.000 Betrugsversuchen durchgeführt, die sich seit Oktober 2012 in Ländern wie den USA, Großbritannien, Australien, Deutschland, Spanien, Frankreich und Saudi-Arabien verbreitet haben. Weitere Informationen zur Psychologie hinter dem Facebook-Betrug finden Sie auch im entsprechenden Bitdefender-Whitepaper.