Ford verkündete den weltweiten Start eines Wettbewerbs für App-Developer mit dem Namen „Global App Challenge“. Ziel ist die Förderung von innovativen Mobilitätslösungen in acht verschiedenen Ballungsräumen rund um den Globus. Es sollen Mobility-Apps für Smartphones entwickelt werden, die bei der Lösung von großstadtspezifischen Problemen helfen. Im Rahmen des Wettbewerbs werden Apps für folgende Großstädte und Regionen gesucht: Lissabon (Portugal) sowie Mumbai und Delhi (Indien), der Chennai-Region (Indien) sowie Los Angeles (USA), Johannesburg (Südafrika), Shanghai (China) und landesweit in Argentinien. Die Wettbewerber werden ausdrücklich aufgefordert, auf die von Ford entwickelte Open-Source-Plattform „OpenXC“ zuzugreifen, die einen Zugang zu detaillierten Fahrzeugdaten ermöglicht. Auf dieser Basis sollen Mobility-Apps städtische Autofahrer in Echtzeit mit exakten Nahbereichsdaten versorgen. In einem vernetzten Miteinander von Fahrzeugen und öffentlichen Verkehrsmitteln könnten die Apps künftig hilfreiche Informationen zu Verkehrslage, Straßenzustand und Wetterprognosen liefern.
„Die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren auf der ganzen Welt ermöglicht es Ford, die vielfältigen Herausforderungen im Bereich der Mobilität vor Ort anzupacken“, sagte Paul Mascarenas, Chief Technical Officer and Vice President, Research and Innovation, Ford Motor Company. „Der Start unserer App-Initiative in acht verschiedenen Regionen soll intelligente Lösungen für den Straßenverkehr der Zukunft aufzeigen“.
Blueprint for Mobility
Bereits vor einiger Zeit verkündete Bill Ford, Vorsitzender der Ford Motor Company das globale Projekt „Blueprint for Mobility“ – dabei handelt es sich um eine Vision für die Gestaltung der automobilen Zukunft bis 2025 und darüber hinaus: Es geht um Technologien, Geschäftsmodelle und Partnerschaften sowie um die Gestaltung des Verkehrswesens in der Welt von morgen.
Die „Global App Challenge“ wird ein integraler Bestandteil des Ford-Plan für die Zukunft sein und bleiben. Ziel ist es, die Effizienz im Straßenverkehr nachhaltig zu fördern, die Sicherheit zu erhöhen, Staus zu verringern und einen Beitrag zur Verbesserung der Umwelt zu leisten.
Verschiedene Städte, verschiedene Bedürfnisse
Die Herausforderungen und Fragestellungen der „Global App Challenge“ wurden beispielhaft auf die Bedürfnisse der jeweiligen Städte und Regionen zugeschnitten.
Hier ein Überblick:
Lissabon (Portugal): Gemäß dem Generalsekretär des internationalen Transport-Forums der OECD sind Städte mit einer Einwohnerzahl von unter 500.000 am besten für Car-Sharing-Programme geeignet. Der Wettbewerb in Lissabon fordert App-Entwickler daher auf, die Lieferung von Waren und Dienstleistungen in nachhaltiger Weise zu optimieren. Einreichungen werden in Lissabon vom 15. Juli bis 14. Oktober entgegen genommen, der Gewinner wird im November 2014 bekannt gegeben.
Mumbai (Indien): Die monatelange Monsunzeit überflutet die Straßen und legt die Transport-Infrastruktur lahm, Straßen sind unpassierbar, das S-Bahnsystem der Stadt bleibt außer Betrieb. Die Mumbai-App soll durch die Nutzung von Fahrzeugdaten in Echtzeit die Mobilität bei schlechtem Wetter verbessern. Einreichungszeitraum für Mumbai ist vom 15. Juli bis 14. Oktober, Gewinnbekanntgabe erfolgt im November.
Los Angeles (USA): Parken gehört in der kalifornischen Metropole zu den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Es geht um optimale Nutzung von Park- und Außenfläche sowie deren ästhetischen Wert im Stadtbild. Einreichung vom 15. Juli bis 14. Oktober, Gewinnbekanntgabe erfolgt im November.
Dehli (Indien): Die Herausforderung für die App-Developer in Dehli besteht in der Entwicklung von digitalen Hilfsmitteln, um Notfallpatienten schneller in Krankenhäuser transportieren zu können. Einreichung vom 30. Juli bis zum 30. Oktober.
Chennai-Region (Indien): Chennai hat 4,6 Millionen Einwohner. Dort geht es ebenfalls um die Ausweitung von Gesundheitsdienstleistungen. Ziel ist eine Vernetzung von lokalen Akteuren mittels mobiler Applikationen. Einreichung: 30. Juli bis 30. Oktober.
Shanghai (China): Die Verbesserung der Luftqualität wird insbesondere in Megastädten immer wichtiger. Aus diesem Grund werden für eine der größten Städte Chinas hilfreiche Apps zur Reduzierung der Luftverschmutzung ausgeschrieben. Entsprechende Lösungen können vom 13. August bis 13. November eingereicht werden.
Johannesburg (Südafrika): Die Herausforderung in Südafrika besteht in der Schaffung von Mehrwert für Fahrzeuge durch Zubehör, insbesondere für Nutzfahrzeuge in Johannisburg, der größten Stadt in Südafrika. Die Einreichungsfrist ab dem 14. August, weiter Details werden später bekannt gegeben.
Argentinien (landesweit): Im Rahmen des Wettbewerbs werden in Argentinien vor allem Studenten und Unternehmer aufgefordert, Ideen für Projekte einzureichen, die Staus verringern und die Gesamtmobilität verbessern, zum Beispiel durch verbesserte Stadtplanung und eine intelligente Infrastruktur. Einreichungszeitraum: 18. Juli bis 29. August, die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt am 16. Dezember.
Für die Wettbewerbe in Mumbai, Lissabon und Los Angeles gibt es Preise in Höhe von insgesamt 30.000 US-Dollar zu gewinnen, dem Erstplatzierten winkt ein Hauptpreis von 15.000 US-Dollar. In Argentinien kann sich der Gewinner über ein Stipendium bei einer argentinischen Universität und eine Reise zur North American International Auto Show freuen. Die Preise für die verbleibenden Herausforderungen werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Weltweiter Aufruf an App-Entwickler
Mit OpenXC betreibt Ford eine exklusive Open-Source-Schnittstelle für Hard- und Software-Entwickler, die dank dieser Plattform frei auf relevante Fahrzeugdaten von Ford zugreifen können: Dazu zählen GPS-Koordinaten oder Angaben der jeweiligen Fahrzeugcomputer, beispielsweise ob Scheibenwischer oder Scheinwerfer eingeschaltet sind. Auf dieser Basis sollen die Apps städtische Autofahrer in Echtzeit mit zahlreichen, exakten Nahbereichsdaten versorgen. Darüber hinaus sollen die Apps zusätzliche Daten über Verkehrslage, Wetter oder etwa das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln in Mobilitätsempfehlungen einbeziehen.
„Die Echtzeit-Aufbereitung von Fahrzeugdaten und die Demokratisierung von Software-Entwicklung kann Lösungen hervorbringen, zu denen einzelne Personen oder Unternehmen gar nicht in der Lage wären“, sagte K. Venkatesh Prasad, Senior Technical Leader, Open Innovation, Ford Motor Company. „Offene Plattformen wie OpenXC ermöglichen es Entwicklern, umfassende Orts- und Verkehrsdaten zu verwenden und auf dieser Basis nützliche Apps für Autofahrer zu entwickeln. Denn Verkehrsprobleme benötigen Lösungen direkt vor Ort“.
Ein gutes Beispiel für das Potential von OpenXC lieferte der amerikanische Ford-Ingenieur Zac Nelson, der die Open-Source-Plattform verwendete, um einen Handschaltknauf herzustellen, der physikalisch auf das Fahrzeug reagiert. Nelson entwickelte eine App, die einen mittels 3D-Drucker produzierten Schaltknauf beim Erreichen des optimalen Schaltzeitpunkts leicht zum Vibrieren bringt. Die App kann je nach Wunsch zur Erhöhung des Fahrkomforts oder der Kraftstoffeffizienz programmiert werden.
Detaillierte Informationen zu OpenXC gibt’s im Internet unter www.openxcplatform.com
Voraussetzungen für die Teilnahme
Eine Vielzahl von Software-Anwendungen sind auf Anfrage erstattungsfähig. Alle eingereichten Apps müssen Kriterien für die Sicherheit während der Fahrt entsprechen. Die Nutzung der OpenXC-Plattform wird gefördert, darüber hinaus ist keine spezielle API, SDK oder sonstige Datenintegration erforderlich. Geldpreise können nur an Einzelpersonen und Organisationen mit bis zu 50 Mitarbeitern ausgezahlt werden, Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern erhalten einen Recognition-Award als Auszeichnung. Gewinner-Apps werden von einer Jury aus Experten und Ford-Führungskräften mit Blick auf die einzelnen Städte und Regionen beurteilt und prämiert.
Die „Global App Challenge“ folgt einem kürzlich abgeschlossenen Wettbewerb für Anti-Stau-Apps (Traffic Tamer Challenge). Sieger der auf London begrenzten Ausschreibung war „AppyParking“ – mit dieser App können Autofahrer öffentliche und private Parkplätze finden und bezahlen, darüber hinaus lassen sich Auflade-Stationen für Elektrofahrzeuge auffinden und die Gebühren für die Londoner „Congestion-Charge“ können ebenfalls komfortabel mittels Smartphone entrichtet werden. Die Jury setzte sich zusammen aus Ford-Führungskräften, dem University College London sowie den Unternehmen Index Ventures, Tech Radar-Pro und Pocket-Lint. Das Preisgeld betrug 10.000 US-Dollar.
Jury des Wettbewerbs ist eine Gruppe von Ford Führungskräften aus den Bereichen Forschung und mobile Kommunikation sowie Experten aus den jeweiligen Regionen. Die Details zum Wettbewerb finden Sie im Internet unter http://fordsvl.com/innovatemobility