Datensicherheit: Nutzer nehmen sich selbst in die Pflicht

Die Hauptverantwortung für den Schutz ihrer persönlichen Daten sehen Internetnutzer zunehmend bei sich selbst und bei den Anbietern von Online-Diensten, dafür immer weniger beim Staat. Fast zwei Drittel (62 Prozent) sind der Ansicht, dass in erster Linie sie selbst für den Schutz ihrer Daten im Internet zuständig sind. Das ergab eine repräsentative Erhebung im Auftrag des Hightech-Verbandes BITKOM. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 sahen erst etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Internet-Nutzer die Verantwortung hauptsächlich bei sich selbst, 2009 waren es 52 Prozent. „Immer mehr Verbraucher sind sich bewusst, dass der Schutz und die Sicherheit ihrer persönlichen Daten im Internet stark vom eigenen Verhalten abhängt“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf anlässlich des Starts der IT-Sicherheitsfachmesse it-sa. Der Trend zu mehr Eigenverantwortung entließe Wirtschaft und Politik jedoch keinesfalls aus ihrer Verantwortung. Kempf: „Jeder muss seinen Beitrag zum Datenschutz und zur Datensicherheit leisten.“

Laut Umfrage sind auch die Erwartungen an die Wirtschaft gestiegen. Aktuell sieht gut jeder fünfte Internetnutzer (22 Prozent) den Schutz der eigenen Daten vorrangig als Aufgabe der Anbieter von Online-Diensten sowie der Hersteller von Hard- und Software. 2012 waren es 6 Prozent, 2009 gar nur 3 Prozent. Kempf: „Datensicherheit und Datenschutz werden für die Internetnutzer immer wichtiger. Beide Aspekte müssen bei den Diensten und Produkten der IT-Branche von Anfang an mitgedacht und nicht erst als zusätzliches Feature später eingebaut werden.“
Dagegen sind immer weniger Internetnutzer der Meinung, dass vorrangig der Staat für den Schutz ihrer Daten zuständig sei. Aktuell sind es 15 Prozent, im Jahr 2012 waren es noch 36 Prozent und 2009 gar 44 Prozent. Damit nähern sich aus Bürgersicht die Zuständigkeiten für den Schutz in der Online- und der Offline-Welt an. Zum Vergleich: Laut Umfrage sehen nur 4 Prozent der Internetnutzer den Staat vorrangig zuständig für den Schutz ihrer Wohnung. 95 Prozent sind der Meinung, dafür selbst verantwortlich zu sein. „Die steigende Internet-Kriminalität sowie die Diskussionen um geheimdienstliche Überwachung und Vorratsdatenspeicherung haben offenbar dazu geführt, dass die Internetnutzer beim Schutz ihrer Daten weniger auf staatliche Hilfe und mehr auf Eigenverantwortung bauen“, sagte Kempf.

Die it-sa ist die bedeutendste Fachmesse für IT-Sicherheit in Deutschland. Vom 7. bis 9. Oktober präsentieren sich folgende Unternehmen auf dem BITKOM-Gemeinschaftsstand in Halle 12, Stand 554: Amrehn & Partner EDV Service, Bluecarat, Bundesdruckerei, secuvera und SQ-Software. Zudem bietet der BITKOM als ideeller Träger am ersten Messetag die Möglichkeit, sich umfassend zu dem Schwerpunktthema IT Infrastruktur zu informieren.

Methodik-Hinweis: Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research in Zusammenarbeit mit Aris Umfrageforschung durchgeführt hat. Dabei wurden im August 2014 1.319 Personen ab 14 Jahren befragt, darunter 1.002 Internet-Nutzer.

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