Sie werden auf dem Armaturenbrett oder an der Windschutzscheibe des Autos angebracht und zeichnen das Verkehrsgeschehen vor dem Fahrzeug auf – sogenannte Dashcams sind im Kommen. Drei von vier Deutschen (74 Prozent) gehen davon aus, dass die Videokameras im Auto in den kommenden Jahren in Deutschland zum Alltag gehören werden. Fast sechs von zehn Befragten (58 Prozent) sind zudem der Ansicht, dass die Kameras zur Verkehrssicherheit beitragen. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands BITKOM ergeben.
„Schon jetzt sind zahlreiche Dashcam-Modelle in unterschiedlichen Preiskategorien erhältlich und der Markt wird mittelfristig stark wachsen“, sagt Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des BITKOM. Mithilfe einer Dashcam können z.B. Unfälle aufgezeichnet werden. Aber auch Landschaftsaufnahmen auf dem Weg in den Urlaub sind möglich. Einige Modelle haben außerdem Spezialfunktionen wie einen Abstandswarner oder Spurhalteassistenten. „Dashcams können einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten“, so Rohleder.
Dashcams sind derzeit vor allem in Russland weit verbreitet. Dort nutzen viele Autofahrer die Kameras, um bei einem Unfall Beweismaterial in der Hand zu haben. In Deutschland ist die Rechtslage rund um die Verwendung von Dashcams und die Zulässigkeit der Aufnahmen vor Gericht noch strittig. Zwei Drittel (67 Prozent) der Deutschen wünschen sich, dass Dashcam-Videos als juristische Beweismittel zugelassen werden, wie die BITKOM-Umfrage zeigt. Gut die Hälfte (54 Prozent) denkt, dass Dashcams den Fahrer zu einer vorsichtigeren Fahrweise zwingen. Ein Drittel (33 Prozent) findet, die Nutzung von Dashcams sollte sogar gesetzlich vorgeschrieben werden. Ebenso viele (32 Prozent) wünschen sich, dass Dashcams standardmäßig in alle Neuwagen eingebaut werden.
Gut die Hälfte der Befragten (54 Prozent) findet indes, dass Dashcams eine Atmosphäre der Überwachung erzeugen. Knapp 45 Prozent fürchten, die Kameras könnten den Fahrer vom Verkehr ablenken. 38 Prozent sagen, Dashcam-Nutzer seien ihnen suspekt. Und rund ein Viertel (26 Prozent) findet, die Autokameras stellen einen Eingriff in die Privatsphäre anderer Verkehrsteilnehmer dar und sollten verboten werden.