Um den Verkehr der Zukunft optimal zu gestalten, müssen Mobilitätsdaten besser verfügbar gemacht sowie die Sicherheit der Daten gewährleistet werden. Das sind zwei Kernforderungen des Aktionsplans „Intelligente Mobilität“, den der Mobilitätsverband Deutsches Verkehrsforum und der Digitalverband BITKOM gestern der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Dorothee Bär MdB, überreicht haben. In dem gemeinsam erarbeiteten Papier beschreiben der BITKOM und das DVF die Chancen und Herausforderungen, die durch die zunehmende digitale Vernetzung von Verkehrssystemen entstehen.
Informations- und Kommunikationstechnologien können demnach entscheidend dazu beitragen, den Verkehr auf deutschen Straßen und Schienen künftig sicherer, effizienter und umweltfreundlicher zu machen.
Bär: „Viele Mobilitätsdaten lassen sich sinnvoll nutzen. Sie bieten uns die Chance, intelligente Verkehrssysteme und neue Mobilitätskonzepte zu entwickeln. Der Aktionsplan ‚Intelligente Mobilität‘ weist in diese Richtung. Er bestätigt unseren Kurs einer Open Data-Politik, die den Menschen und der Wirtschaft gleichermaßen nützt.“
DVF-Geschäftsführer Thomas Hailer: „Deutschland darf den Anschluss an das digitale Zeitalter im Mobilitätsbereich nicht verpassen. Wir stehen vor einem Umbruch. Unsere Wirtschaft hat immer noch die Nase vorn, aber es müssen auch physische und rechtliche Voraussetzungen geschaffen werden, damit sich innovative Mobilitätskonzepte entwickeln können und vermarkten lassen.“
BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder: „Intelligente Verkehrsnetze sind eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass der Industriestandort Deutschland auch künftig konkurrenzfähig bleibt. Darüber hinaus kommen sie allen Verkehrsteilnehmern zugute. Verkehrstelematik macht Mobilität stressfreier, umweltfreundlicher und sicherer. Um diese Chancen zu nutzen, müssen Politik und Wirtschaft nun gemeinsam die Weichen stellen.“
In dem Aktionsplan zeigen BITKOM und DVF entlang von neun Handlungsempfehlungen auf, wie die Mobilität der Zukunft optimiert werden kann. Neben der besseren Verfügbarkeit von Mobilitätsdaten müssen demnach unter anderem die Standardisierung vorangetrieben, die Akzeptanz bei Nutzern verbessert und die Umrüstung auf intelligente Verkehrswege unterstützt werden. Die Umsetzung des Aktionsplans kann nur in einer gemeinsamen Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Verwaltung erfolgen, heißt es weiter. Dabei soll dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eine koordinierende Rolle zukommen. Das Papier wurde von Experten der Mitgliedsunternehmen beider Verbände erstellt.
Neun Handlungsempfehlungen:
1. Mobilitätsdaten verfügbar machen
2. Datenschutz und Datensicherheit gewährleisten
3. Bandbreite im Datennetz sicherstellen
4. Standardisierung vorantreiben
5. Übergreifende Bezahldienste und Ticketing ausbauen
6. Akzeptanz beim Nutzer verbessern
7. Umrüstung der Infrastruktur unterstützen
8. Rechtsrahmen anpassen
9. Digitale Grenzen überwinden