Samsungs Fahrplan für eigene vernetzte Angebote bis 2020

Samsung CEO BK Yoon
Samsung CEO BK Yoon

Intelligente Unterhaltungs- und Haushaltselektronik wird schon bald den Alltag vieler Menschen erleichtern und bereichern. Damit die unendlichen Möglichkeiten des sogenannten Internet der Dinge sich voll entfalten können, bedarf es einer intensiveren herstellerübergreifenden Zusammenarbeit. Dafür sprach sich BK Yoon, President und CEO von Samsung Electronics, in einer Keynote anlässlich der Eröffnung der Consumer Electronics Show (CES) 2015 in Las Vegas aus. Gleichzeitig stellte Samsung einen Fahrplan für eigene vernetzte Angebote bis 2020 vor.

„Das Internet der Dinge hat das Potenzial, unsere Gesellschaft, Wirtschaft und unseren Alltag nachhaltig positiv zu verändern. Diese Aussicht Realität werden zu lassen, erfordert, dass wir innerhalb der Elektronikindustrie, aber auch branchenübergreifend an einem Strang ziehen“, erklärte BK Yoon in seiner Keynote. Der CEO von Samsung Electronics betonte zudem, dass das Internet der Dinge die Menschen mit ihren unterschiedlichsten Bedürfnissen in den Mittelpunkt rücken müsse. „Beim Internet der Dinge geht es nicht um ‚Dinge‘, sondern um den Menschen. Jeder Mensch ist die Mitte seines eigenen Technologie-Universums. Das Universum des Internet der Dinge muss sich daher kontinuierlich verändern und sich stets dem wandelnden Lebensstil der Menschen anpassen.“

Ausbau des Portfolios an Produkten und Komponenten

Samsung wird selbst einen großen Beitrag zum Aufbruch in die Internet der Dinge-Ära leisten. Yoon kündigte an, dass bis 2017 alle Fernsehgeräte und bis 2020 sämtliche Produkte aus eigenem Hause die nötigen Schnittstellen bieten werden, um sie in das Internet der Dinge einzubinden. Samsung Smart TVs könnten auf diese Weise künftig als Schaltzentrale für das intelligente Zuhause dienen.

Für das Zeitalter des Internet der Dinge prognostizierte BK Yoon zudem enormen Fortschritt in der Leistungsfähigkeit von Sensoren und weiteren Schlüsselkomponenten. Sie werden immer präziser sowie noch kompakter und energieeffizienter werden. In seiner Keynote beschrieb Yoon fortschrittliche Sensoren, die exakt genug sind, um die Umgebung eines Nutzers zu analysieren und jeweils die richtige Lösung bzw. den passenden Dienst zu bieten. So entwickelt Samsung zum Beispiel einen neuartigen drei-dimensional arbeitenden Sensor, der kleinste Bewegungen wahrnehmen kann. Samsung arbeitet zudem an Halbleiter-Lösungen, die derart energieeffizient und kompakt sind, dass sie speziell in Wearables und Mobilgeräten Einsatz finden. Dazu zählen Chips nach dem Verfahren des „embedded package on package“ (ePOP) und der sogenannte Bio-Prozessor.

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„Die fokussierte Entwicklung von Produkten und der Komponenten, auf denen sie basieren, ist der erste Schritt auf dem Weg zum Internet der Dinge“, hob BK Yoon hervor. „Samsung produziert bereits ein breites Spektrum an Produkten für das Internet der Dinge. Im Jahr 2014 haben wir über 665 Millionen Geräte ausgeliefert, Tendenz steigend. Damit haben wir bereits begonnen, das verborgene Potential, das die Vernetzung im Alltag bietet, freizulegen.“

Ein offenes Ökosystem als Schlüssel zum Erfolg

Neben geeigneten Produkten und Komponenten, betonte BK Yoon die Relevanz offener Standards, um das Internet der Dinge zum Leben zu erwecken. „Damit sich das Internet der Dinge erfolgreich entwickeln kann, muss es auf offenen Standards basieren“, erklärte auch Gastredner Alex Hawkinson, CEO von SmartThings, einem zu Samsung gehörenden Unternehmen, im Rahmen der Keynote. „Jedes Gerät, egal von welcher Plattform, muss in der Lage sein, sich mit jedem anderen Gerät zu verbinden und damit kommunizieren zu können. Wir haben hart daran gearbeitet, dies zu erreichen und sind immer bestrebt, die Nutzer in den Mittelpunkt zu stellen, um ihnen die größtmögliche Auswahl und Freiheit zu ermöglichen. SmartThings zeichnet sich durch eine äußerst breite Kompatibilität aus“, erläuterte Hawkinson.

Unterstützung für Entwickler-Gemeinschaft

Eine tragende Rolle bei der Entstehung der vernetzten Ära wird Entwicklern zukommen, die Geräte und Dienste an offene Standards für das Internet der Dinge anpassen. „Wir bei Samsung sind bestrebt, die Entwickler-Gemeinschaft zu fördern. Denn nur zusammen können wir die Zukunft des Internet der Dinge gestalten“, erklärte BK Yoon. Aus dieser Überzeugung heraus, wird Samsung im laufenden Jahr 100 Millionen US-Dollar für Entwickler von Angeboten für das Internet der Dinge zur Verfügung stellen. Konkret will Samsung noch stärker Technologie-Startups fördern und Entwickler-Veranstaltungen international unterstützen.

Zusammenarbeit über die Grenzen von Branchen hinweg nötig

Samsung geht davon aus, dass das Internet der Dinge jeden Aspekt des Alltags betreffen und jeden Wirtschaftszweig revolutionieren wird. Für den Erfolg des Internet der Dinge werden daher Unternehmen über die Branchengrenzen hinweg zusammenarbeiten müssen, forderte BK Yoon. Nur so können die nötige Infrastruktur und die maßgeschneiderten Dienste geschaffen werden, die den vielfältigen Bedürfnissen der Konsumenten entsprechen. „Ich bin fest davon überzeugt, dass nicht nur ein einzelnes Unternehmen oder eine einzelne Branche die Möglichkeiten des Internet der Dinge verwirklichen kann. Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir das Leben der Menschen positiv verändern“, erklärte der CEO von Samsung Electronics.