Eine erfolgreiche Bilanz ziehen die Organisatoren der Althandy-Sammelaktion „Handy clever entsorgen“ des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Insgesamt etwa 90.000 Althandys und ca. 1.000 Laptops sammelten vor allem Schulklassen, aber auch Behörden, Unternehmen, Ämtern und Gemeinden.
Und das Potential ist tatsächlich riesig: Nach einer kürzlich durchgeführten Umfrage der E-Plus Gruppe bewahrt mehr als jeder Dritte (37 Prozent) sein abgelegtes Handys oder Smartphone ungenutzt auf – vorrangig in Kellern und Schubladen. Dabei sind die Geräte in den meisten Fällen nicht defekt, sie werden schlichtweg nicht mehr benötigt, sind technisch überholt oder optisch angegriffen. Würden diese Geräte einem gezielten Recycling zugeführt werden, könnten wertvolle Rohstoffe erhalten bleiben.
In Bayern belohnten die Initiatoren daher insbesondere Schulklassen für das Sammeln alter Handys mit attraktiven Preisen, unter anderem 1.000 Euro für die Klassenkasse. Zum Abschluss der Aktion lud Bayerns Umweltminister Marcel Huber die drei Hauptgewinner-Klassen ins Ministerium nach München. Die Althandy-Sammelaktion „Handy clever entsorgen“ ist damit die umfassendste Elektro-Altgeräteaktion eines Bundeslandes seit Einführung des sogenannten „ElektroG“ vor neun Jahren.
Sowohl alte Handys als auch Notebooks, Laptops und Tablet-PCs wurden in den vergangenen zwei Jahren auf diese Weise einer gezielten Wiederverwendung oder einem öko-effizienten Rohstoffrecycling zugeführt. Bei beiden Sammlungen (2013 und 2014) stand für die Verantwortlichen eine sichere Löschung der in den Geräten gespeicherten Daten im Vordergrund. Insgesamt werden in Deutschland jährlich etwa 30 Millionen neue Handys und Smartphones verkauft, auf Bayern entfallen davon allein etwa 4,5 Millionen Geräte. Mit Hilfe von Aktionen wie „Handy clever entsorgen“ landen davon circa 90.000 Althandys und 1.000 Laptops nicht im Hausmüll oder im Keller. Auf die Gesamtheit gesehen nur eine vergleichsweise geringe Zahl, aber immerhin ein Anfang. Denn immer noch ist jedem fünften Bundesbürger (19 Prozent) nicht bewusst, was mit den alten Geräten zu tun ist. Aktionen wie diese wirken daher wie eine Art „Weckruf“ für so manchen Verbraucher – und fördern das Umdenken und letztlich den sorgsamen Umgang mit den begrenzten Ressourcen.
Die nun abgeschlossenen Sammlungen erfolgten über jeweils zwei Monate in denselben Zielgruppen, jedoch mit verschiedenen Schwerpunkten. Die erzielten Ergebnisse sind jedoch vergleichbar und lassen Rückschlüsse auf das Abgabeverhalten zu: Die Rücknahmequote bezogen auf das Volumen der neu verkauften Geräte lag bei 9,4 Prozent im Jahr 2012 und bei 2,3 Prozent im Jahr 2013. Der Wiederverwertungsanteil der gesammelten Altgeräte lag 2012 bei 8 Prozent und 2013 schon bei 19 Prozent der Handys und 7 Prozent der Laptops.
Gesammelt haben viele Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft in Bayern an etwa 2.500 Sammelstellen: in Schulen, Behörden, Unternehmen, Landratsämtern und Gemeinden. Unterstützung bekam die Aktion inhaltlich und finanziell von der E-Plus Gruppe.
Doch die E-Plus Gruppe ist nicht nur in Bayern aktiv: Gemeinsam mit dem Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) sammelt die E-Plus Gruppe seit Anfang 2011 alte Handys für die Renaturierung der Unteren Havel, eines der wertvollsten und wichtigsten Naturschutzgebiete in Deutschland. Neben Verbrauchern haben auch Schulen aus ganz Deutschland die Möglichkeit, sich gewinnbringend einzubringen und ihr Altgerät zu spenden. So wie schon 2013: Insgesamt knapp 35.000 Geräte konnten gesammelt und damit fast 104.000 Euro von der E-Plus Gruppe Anfang dieses Jahres an den NABU überweisen werden.